Herr Samstag - Eine Woche im Leben eines Frühpensionärs

Große Entscheidungen zu treffen ist die eine Sache, sie in die Tat umzusetzen eine ganz Andere. #dreambig

Herr Samstag stellte sich sein Frühpensionat ungefähr so vor... professioneller Flaneur, Glühweinverköstigung mit Freunden, das Leben genießen!  (Foto von Alex N.)


Nach Jonas´ letztem Arbeitstag verlieh er sich großspurig einen Künstlernamen. „Herr Samstag“ sollte es sein - der Name wurde daraufhin fleißig jedem unter die Nase gerieben, gefragt und ungefragt. Schließlich war ja für Jonas ab jetzt jeder Tag Samstag.

So viel zur grauen Theorie...

Die Wirklichkeit sah anders aus:

Herrn Samstag seine
neue Dienstkleidung
Samstag, 20. November: 
09:30 Termin beim Einwohnermeldeamt:
keine besonderen Vorkommnisse

15:00 Termin bei der Zulassungsstelle:
Leider wurde festgestellt, dass die holländischen Papiere nicht vollständig sind und es auch keinen eleganten Weg gibt, den Bus ohne die kompletten Dokumente in Deutschland zuzulassen. 

Dazwischen:
Bei molligen 5°C Außentemperatur haben wir in der Waschstraße anfangen den Bus auf Links zu kehren und für den Seuchenschutz, oder wie die Teufel in Australien heißen, zu reinigen

Samstag, 21. November: 
09:30 - 18:30:
Bei mittlerweile klammen 5°C wieder Arbeit in der Waschstraße.
Leider hat das sonnige Wetter vom Vortag heute dem Regen, Nebel und ungemütlichem Wind den Vortritt gelassen. Die Waschstraße ist leider klimatisch kaum von der Umgebung abgeriegelt und so war´s auch im Inneren der Halle Schweine-Wetter. 
Besondere Schmankerl waren die Demontage der Reifen, die Vorreinigung des Unterbodens und die Motorwäsche 

Samstag, 22. November: 
08:30 - 17:30:
Bei unverändert unterdurchschnittlich bescheidenem Wetter ging es wieder zeitig in die Waschhalle. 
Die Wunderwaffe
Der zieht ordentlich was weg! 
Gegen Mittag ging uns glühend heiß auf, dass wir die fehlenden Dokumente nicht anders würden besorgen können, als selbst zurück nach Rotterdam zu knallen und sie zu holen.

01:30:
Ankunft in Rotterdam
Im Halbschlaf, wie vom Blitz getroffen, ist Jonas zu der Erkenntnis gekommen, dass die in der Wohnung vorhandenen Dokumente nicht die richtigen sein können (Dünnes Papier, Laserdruck, keine Unterschrift, kein Stempel... macht keinen Sinn). Nach ca. 2 Stunden Internetrecherche sind wir dann endlich, erleuchtet und erschöpft mit einer Idee eingeschlafen.
Nach 5 Stunden Schlaf konnte Jonas dann der Idee auf den Grund gehen. 

Samstag, 23. November: 
08:50:
Der Termin beim RDW (TÜV und Zulassungsstelle in einem in NL - ziemlich clever) verlief halb erfolgreich. Wie befürchtet, würden die gewünschten Dokumente leider nur im Tausch gegen die Nummernschilder ausgehändigt - diese lagen selbstverständlich in der Waschstraße in Deutschland. Also: alte Nummernschilder als verloren melden, neue drucken lassen und beim zweiten Anlauf dann die Dokumente in die Finger bekommen. Das war eine Erleichterung. 
500km später war der Bus dann erfolgreich in Deutschland gemeldet. Was für´n Akt. Hoch lebe der Firmenwagen samt Tankkarte! 

Samstag, 24. November: 
08:30
Mit den letzten Reinigungsarbeiten am Bus und der Montage der abgebauten Verkleidungen, Reifen und sonst was neigte sich ein ´entspanntes´ Wochenende so langsam dem Ende zu.


Der größte Unterschied zum normalen Mo-Di-Mi-Do-Frei-Job ist das große Ziel, auf das wir im Moment hinarbeiten. Da können einem auch die schlechte Bezahlung und klimatische Bedingungen wie in Sibirien nicht die Laune verderben...also...zumindest nicht langfristig!


Eine Woche Samstag...so sieht das Ergebnis aus! 
Schön Pfötchen geben!

Auftragen - Polieren... 

Es war erstaunlich schwer, eine Waschanlage mit Unterbodenwäsche für den Bus zu finden.



 Alles auf links gedreht...

Der Motorraum blitzt wieder...so halbwegs. 





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